Notebook eingesteckt, TV eingeschaltet, Soundanlage aktiviert – fertig! Im „gruftigen“ Gewölbekeller der Villa Konthor erwacht der Flachbildschirm zum Leben. So einfach geht das – und Michael muss das vorsorglich mitgebrachte Kabel gar nicht erst auspacken. „Klar“, sagt Robin Pitz, Inhaber der Villa Konthor, „ich hänge meinen Laptop auch ständig dran“. Fein, meint Michael – das wäre dann schonmal geregelt! Ein paar Minuten länger dauert die Versorgung mit WLAN. Aber auch hier stehen die Lichter nach kurzer Zeit auf Grün! Trotz der meterdicken, uralten Mauern ist die Verbindung ziemlich gut. Ein kurzer Ausflug auf Youtube beweist: Alles läuft! Sogar besser und unproblematischer als erwartet!
Mit Michael Wolf bin ich an diesem Dienstag (23. Februar 2010) in die Villa Konthor gekommen, um die künftige Location des Limburger Rollenspielstammtischs zu checken. Michael zeigt sich von der Umgebung begeistert, und spätestens nachdem die Verbindung zum großen Flachbildfernseher so reibungslos funktioniert, sind alle Vorbehalte ausgelöscht. Uns dämmert langsam, dass wir hier Möglichkeiten haben, unsere Ideen auf eine Art und Weise umzusetzen, mit der wir eigentlich gar nicht gerechnet haben: Audiovisuell! Michael erklärt sich denn auch spontan bereit, seine beiden Themenvorträge, die er für den 16. März vorbereitet, mit einer Powerpoint-Präsentation zu untermalen. In seinem Blog Stargazer’s World (über 500 Beiträge, mehr als 10.000 Zugriffe pro Monat) hat er ohnehin viele Bilder schon abgespeichert. Warum soll man die nicht während seines Kurzvortrags auf den Bildschirm werfen? Begleitet von stimmungsvoller, rollenspielgerechter Musik.
Ein bisschen unheimlich wird mir schon bei dem Gedanken. Das klingt 1) alles viel zu gut und 2) fast schon zu professionell. Werden die Gäste das gut finden, oder übertrieben? Werden sie sich wohl fühlen oder uns eher misstrauisch beäugen?
Keine Ahnung! Wir werden es abwarten müssen. Bis zum 1. Stammtisch sind es noch gut 3 Wochen. Und bislang haben wir noch so gut wie keine Werbung gemacht. Umso seltsamer ist es, als mir Michael die ersten Zugriffszahlen unseres Blogs zeigt, der erst seit zwei Tagen existiert. Immerhin haben schon 26 Leute zugegriffen (uns Admins nicht mitgerechnet). Ich muss anerkennen, dass Michaels Connections in die Blogger-Szene ausgezeichnet sind. Ein bisschen Optimismus scheint mir angebracht, aber weil ich durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeichnet bin, versuche ich Gefühle wie „grenzenlose Euphorie“ zu unterdrücken (es gelingt mir nicht ganz!).
So langsam füllen sich auch die noch offenen Lücken im Programm. Bisher wussten wir nur, dass pro Treffen 2 Themen angesprochen und zur Diskussion gebracht werden sollen. Jetzt können wir die „trockenen Vorträge“ mit Musik und Bild untermalen. Aber die Gäste sollen sich wohl fühlen und die Faszination der Rollenspiele auch fühlen können. Ich schlage vor, dass wir eine Reihe von Rollenspielbüchern aus unserem Fundus (der von Michael ist natürlich ungleich größer als meiner!) auslegen, so dass die Gäste nach Lust und Laune blättern können.
Jetzt haben wir schon 3 Sinne angesprochen: Sehen, Hören, Tasten. Für die beiden übrigen Sinne Riechen und Schmecken zeichnet Robin verantwortlich, oder besser gesagt sein immenser Vorrat an Kaffeespezialitäten, Whiskys, Weinen, feinster Schokolade und leckerem Essen. Rollenspiel mit allen Sinnen genießen – das gibt’s nicht mal auf den größten Conventions!
Weiter im Programm: Sobald Michael seine beiden offenen Vorträge gehalten hat, wollten wir eigentlich ein bisschen visuelle Unterhaltung zur Auflockerung einstreuen – lustige oder informative Videos aus der Blogger- oder Youtube-Community. Wir lassen diesen Punkt erstmal offen, denn vielleicht haben die Gäste nach den Powerpoint-Präsentationen schon Genickstarre und wollen gleich ans Eingemachte: labern was das Zeug hält!
Und vielleicht hat es den einen oder anderen ja schon gepackt und er drängt zu einem Demo-Spiel. Wir müssen natürlich schauen, wieviel Zeit uns noch bleibt, aber Michael erklärt sich zumindest theoretisch bereit, eine Einführung in Dungeonslayers zu bieten – dem Rollenspiel mit einem Minimum an Regeln, das sogar auf Spiegel Online vorgestellt wurde. Sicherheitshalber werde ich auch nochmal das gute alte Pandemie einpacken – sicher ist sicher!
Für mich beginnt nun die Zeit, um kräftig Werbung zu machen. Die ersten drei Gespräche waren vielversprechend. Bert, Moni und Nils waren von der Idee schonmal sehr angetan (die Nachnamen verschweige ich absichtlich). Aus den Reihen der Fanatics erhoffe ich mir noch den einen oder anderen Fan – kann aber eine gewisse Skepsis nicht unterdrücken (siehe: schlechte Erfahrungen). Immerhin: Auf meinen geheimnisvollen Aufruf im Fanatics-Forum hat sich bereits eine Person gemeldet, mit der ich nicht unbedingt gerechnet hätte (die ich aber gerne willkommen heiße). Andererseits: Eine einzige Reaktion aus den Kreisen eines Rollenspielvereins… ich lasse den Satz mal absichtlich offen.
Für den ersten Abend erhoffe ich mir eine Gruppe von…, na sagen wir 6 bis 12 Personen. Masse ist unerheblich, Klasse zählt. Wobei ich Klasse nicht mit gesellschaftlichem Status, Reichtum oder Auftreten verbinde, sondern vielmehr mit „Bock auf P&P-Rollenspiel“. Und vielleicht noch einer freundschaftlichen, aufgeschlossenen Wesenart. Wer bereit ist, sich mit anderen zu unterhalten, andere Meinungen akzeptiert und nicht versucht, andere zu „missionieren“, der ist willkommen.
Michael und ich sind jedenfalls dazu bereit!
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